Krisenstimmung beim 1. FC Köln

Nachdem sich der 1. FC Köln vor fünf Monaten in der Partie gegen Mainz mit einem 2:0-Sieg für die Europa League qualifiziert hat, wurde ausgelassen gefeiert. Es war ein historisches Ereignis. Liegt doch der letzte Erfolg in der Qualifikation für die Europa League bereits 25 Jahre zurück.

Die Rheinländer waren voller Vorfreude auf die bevorstehende Europa League und sahen sich gedanklich schon in den großen Stadien der Welt. Doch nun macht sich Ernüchterung breit. Nach dem 0:1 gegen den weißrussischen Meister Bate Borisov wurde aus dem Traum vom Europapokal ein Albtraum die Kölner.

Und auch die Fans konnten ihre Enttäuschung nicht mehr verbergen. Als sich die Spieler dem Fanblock nährten, reagierten sie mit abwertenden Pfiffen und gaben der Mannschaft unweigerlich zu verstehen, dass sie mit ihrer Geduld am Ende sind.

Es war der mit Abstand miserabelste Saisonstart der Geschichte und schlimmer hätte es nicht mehr kommen können. Nun steckt der 1. FC Köln in einer echten Krise. Die Ursache allen Übels ist folgende: Trotz zahlreicher Torchancen schießen die Spieler, abgesehen vom 5:0-Sieg gegen Leher Turnerschaft, einfach zu wenig Tore. In acht Bundeligapartien und drei Europa-League-Spielen fielen gerade einmal vier Tore.

Die Torflaute lässt sich zum einen mit dem schwachen Transfermarkt begründen und zum anderen mit dem Fehlen des Franzosen Anthony Modeste. Der 29-Jährige unterschrieb nach wochenlangem Streit mit dem 1. FC Köln einen Auflösungsvertrag und wechselte anschließend zum chinesischen Erstligisten Tianjin Quanjian.

Modeste erzielte für die Rheinländer in der letzten Saison in 34 Spielen ganze 25 Tore. Eine Leistung, die für den Erfolg des Klubs von großer Bedeutung war. Die Lücke, die Modeste hinterließ, wurde mit dem Kolumbianer Jhon Córdoba wieder gefüllt.

Doch die Idee, dass der 24-Jährige einen Spieler wie Anthony Modeste ersetzen könne, entpuppte sich als Trugschluss. Einzig und allein das erste Europa-League-Tor geht auf die Kappe des Kolumbianers. Die übrige magere Anzahl an Toren wurde von anderen Spielern geschossen.

Im September holten die Vereinsverantwortlichen schließlich Claudio Pizarro nach Köln. Der 39-jährige Peruaner soll den gebeutelten Rheinländern wieder auf die Beine verhelfen. Und diese Hoffnung scheint durchaus berechtigt zu sein. Denn Pizarro gilt als einer der erfolgreichsten ausländischen Torjäger in der Bundesliga-Geschichte.

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