Möglicherweise verlässt Michael Ballack Bayer 04 Leverkusen noch in diesem Winter. Spätestens im Sommer, wenn sein gegenwärtiger Vertrag endet, muss der frühere Kapitän der Nationalmannschaft die BayArena verlassen. Daran lässt Bayer-Geschäftsführer Wolfgang Holzhäuser keinen Zweifel. Es sei inzwischen der Zeitpunkt erreicht, schildert der Verantwortliche im „Kölner Express“, wo sich alle bei Bayer gestehen müssten, dass die Gedanken, die man vor 20 Monaten gehabt habe [als Ballack geholt wurde, d.Red.], falsch waren. Es sei deshalb ein Fehler gewesen, den Mittelfeldspieler zu verpflichten. In der „Bild“ wird Holzhäuser noch deutlicher. Er sei vom Verhalten des 35-Jährigen enttäuscht, so der Bayer-Boss. Ballack könne durch seine Aura auf das Publikum einwirken, dies habe er nicht getan. Der frühere Lauterer habe noch drei Monate Vertrag, die man „professionell abwickeln“ werde. Käme vorher ein interessierter Verein, könne man schon jetzt über einen Wechsel reden.
Kritisch über Ballack hatte sich direkt nach der Partie der Leverkusener gegen Mainz 05 (3:2) auch schon Bayer-Sportchef Rudi Völler geäußert. Der 35-Jährige musste im Laufe der zweiten Halbzeit das Feld räumen. Völler, der sonst fast nie öffentlich Kritik übt, erklärte, er hätte ihn schon zur Halbzeitpause runter genommen. Ballack wechselte zur Saison 2010/2011 ablösefrei nach Leverkusen. Die Verantwortlichen erhofften sich zweierlei davon, dass der damals noch als Superstar geltende Mittelfeldspieler künftig seine Fußballschuhe für die „Werkself“ schnüren würde. Zum einen sollte er für einen sportlichen Qualitätsanstieg sorgen, zum anderen aber auch für einen Marketingboom. Der zweite Punkt ist aufgegangen: Trikots mit dem Namenszug von Ballack oder mit seiner Rückennummer gehören in allen Bayer-Fanshops zu den absoluten Topverkäufen. Sportlich zeigte der Offensivmann jedoch zu wenig und wird deshalb künftig wohl auf der Bank Platz nehmen – wenn er denn bei Bayer bleibt.