Deutscher WM-Kader: Löw streicht Sané

Jogi Löw hat den deutschen WM-Kader nominiert. Der Bundestrainer musste dafür das vorläufige Aufgebot, das 27 Akteure umfasste, auf 23 Spieler zusammenstreichen. In der Vergangenheit verlief dies relativ undramatisch. Nur die wenigsten Fans dürften sich noch erinnern, wer vor der EM 2016 oder der WM 2014 durchs Rost fiel. Für die Endrunde in Russland könnten die Dinge allerdings anders aussehen. Neben Jonathan Tah, Bernd Leno (beide Bayer Leverkusen) und Nils Petersen (SC Freiburg) strich Löw auch Leroy Sané (Manchester City). Damit traf es eine Stammskraft von einem europäischen Top-Verein, die in der Premier League zum besten jungen Spieler gewählt worden war.

Löw kommuniziert Entscheidung unglücklich
Die Art des Bundestrainers, die Namen der gestrichenen Spieler bekanntzugeben, war nicht ideal – freundlich ausgedrückt. Löw nannte im Rahmen einer Pressekonferenz die vier Spieler, gab keine Begründung und gestattete keine Rückfrage. Erst später im kleinen Kreis gab der Bundestrainer zumindest Anhaltspunkte, wieso er mit Sané auf einen der besten europäischen Scorer der vergangenen Saison verzichtet hat. Der 22-Jährige sei bislang in der Nationalmannschaft noch nicht derart aufgefallen wie im Verein. Julian Brandt sei beim Confed Cup dabei gewesen und sei im Trainingslager ein Stück vorne gewesen, erläutert Löw.

Sané nimmt es mit Humor
In den sozialen Medien wurde die Entscheidung mit viel Stirnrunzeln begleitet. Sanés Teamkollege Kyle Walker postete beispielsweise ein Bild von sich, auf dem er Wasser ausspuckt. Es trug die Unterschrift „Wenn Du erfährst, dass Sané nicht bei der WM dabei ist.“ Der Deutsche antwortete nur einige Stunden später und zeigte dabei, dass er seine Ausbootung inzwischen offenbar mit Humor nehmen kann. Sané schrieb, dass der englische Verteidiger von Manchester froh sein solle, „dass Du nicht gegen mich spielst.“

Präsentiert sich Deutschland in Russland schlecht, wird über diese Personalie sicher noch gesprochen. Rund um die EM 2016 beklagte sich Löw, dass er nicht genügend schnelle Dribbler im Kader habe. Nun hat er seinen besten Spieler in genau dieser Frage gestrichen.

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